Gedenken in Jesberg: Verlegung der Stolpersteine und bewegende Erinnerungen
Am Nachmittag des 16.06.2025 fand in Jesberg eine würdevolle Gedenkveranstaltung zur Verlegung der ersten Stolpersteine statt. Beginn war um 16 Uhr vor dem Haus in der Bahnhofstraße 13, wo Andreas und Cornelia Fiebig mit einem jüdischen Musikstück auf dem Saxophon einen feierlichen musikalischen Auftakt setzten.
Bürgermeister Heiko Manz richtete anschließend persönliche und nachdenkliche Worte an die Anwesenden, in denen er die Geschichte und Bedeutung des Judentums in Jesberg würdigte. Im Anschluss gab Herr Schattner einen eindrucksvollen Einblick in das Leben der jüdischen Familie, die einst in diesem Haus wohnte. Frau Regina Ochs, die sich schon viele Jahre mit der Erforschung der Jesberger Juden beschäftigt, ergänzte mit Ihrer Ansprache die Familiengeschichten. Alle Anwesenden waren erschüttert, was während der Nazizeit auch in Jesberg für Gräueltaten passierten und wie sich die jüdische Bevölkerung durch Wegzug in andere Städte davor schützen wollten.
Daraufhin wurden die Stolpersteine von Herrn Demnig vor den Häusern Bahnhofstraße 13 und 15 verlegt. Die Anwesenden gingen dann zum Wohnhaus der Familie Eckhardt, um dort weitere Stolpersteine zu setzen. Während dessen wurden nachdenkliche Worte von der Familie Eckhardt gelesen. Im Anschluss wurde der Text von Pfarrer Keller, der leider verhindert war, von Pfarrer Graß, inzwischen Bürger von Jesberg, gelesen. Bürgermeister Heiko Manz erinnerte in seinem Schlusswort noch einmal an die Opfer. Zum Abschluss der Stolpersteinverlegung wurde von den Anwesenden ein jüdisches Lied gesungen. Cornelia und Andreas Fiebig danach noch ein weiters jüdisches Musikstück.
Die Teilnehmenden gingen anschließend ins Gemeindehaus, wo bei belegten Broten und Kuchen Zeit für Gespräche und Innehalten war. Den Abschluss bildete ein bewegender Vortrag von Künstler Gunter Demnig, der über seinen Werdegang und die Entstehung seines Kunstprojekts „Stolpersteine“ sprach.
Alle Vorträge und Darbietungen wurden mit großem Applaus gewürdigt.
An der Veranstaltung, die von der Gemeinde, der evangelischen Kirche, dem Nachbarschaftsnetzwerk und dem Burg- und Heimatverein Jesberg e.V. organisiert wurde, nahmen ca. 85 Personen teil.
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