Familienbuch Jesberg

Die Familienbücher des Kirchspiels Jesberg

— Einhistorischer Schatz —

Referent: Olaf Kirschner
DGH Hundshausen
05.11.2013

Der Vortrag ist in drei Dateien gesplitte. Die PDF-Dateien können geöffnet werden, wenn Sie auf das jeweilige Abschnittsbild klicken.

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Liebe Vereinsmitglieder, liebe Bewohner der Großgemeinde Jesberg!

Wir blicken zurück auf unseren Vereinsabend am Dienstag, den 5.11.2013, 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Hundshausen mit der Thematik:

DIE FAMILIEN-BÜCHER DES KIRCHSPIELS JESBERG – EIN HISTORISCHER SCHATZ

Referent: OLAF KIRSCHNER

Der Vorsitzende konnte auch zu dieser Veranstaltung eine erfreulich große Zahl von interessierten Teilnehmern – über 50 an der Zahl – begrüßen, naturgemäß viele aus dem Heimatort Hundshausen des Referenten, etliche aus Jesberg, einige auch aus anderen umliegenden Ortschaften. Die Teilnehmer erlebten einen äußerst interessanten, sehr informativen und geradezu spannenden heimatgeschichtlichen Abend.

Wie schon angekündigt, hat Olaf Kirschner beste Kenntnisse über die kirchengeschichtlichen Dokumente, die eigentlich ortsgeschichtliche Dokumente sind. In seinem sehr gründlich vorbereiteten und anschaulich gehaltenen Vortrag – Power-Point-Presentation – hat er uns deutlich gemacht, welche umfangreichen Informationen zu erhalten sind aus diesen Dokumenten, besonders aus den Familienbüchern, die es sonst in keinem anderen Kirchspiel gibt.

So sei nur beispielhaft erwähnt:

Familiärer Zusammenhang alter örtlicher Familien, informative plastische Anmerkungen über einzelne markante Persönlichkeiten.

Nummerierung der Häuser, so dass man über Jahrhunderte nachvollziehen kann, in welchem Haus die einzelnen Familien wohnten.

Teilnahme von Personen aus dem Kirchspiel an Kriegen, in Amerika im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, an dem Befreiungskrieg gegen Napoleon, an dem Russlandfeldzug mit Napoleon und schließlich wieder an dem letzten Krieg gegen Napoleon. Aufgeführt sind die einzelnen Namen der Soldaten, wer zurückkam, wer sein Leben verlor oder wer im fremden Land blieb und dort sein Glück suchte. Eindrucksvoll, wie die große Politik sich auf unsere kleinen Dörfer auswirkte.

Weiter sind darin festgehalten alle Bewohner, die aus Not oder anderen Gründen ihr Glück in der Ferne suchten, besonders viele aus Hundshausen, natürlich meist in den USA, etliche auch in London als Bäcker. Und es lässt sich daraus auch feststellen, wohin viele ins innerdeutsche Ausland abwanderten, um Arbeit zu finden, vorwiegend nach Wuppertal-Elberfeld, von wo aus erst das Ruhrgebiet aufgebaut wurde.

Abschließend wies Olaf Kirschner, dem unser großer Dank gilt für diesen überaus gelungenen Vereinsabend, darauf hin, dass er hier nur markante Beispiele habe aufführen können, aus den Familienbüchern und Kirchenbüchern sich noch viel mehr ortsgeschichtliche Informationen ergeben. Deshalb sprach er abschließend davon, dass dies ein HISTORISCHER SCHATZ sei, der noch wirklich gehoben werden müsse.

Deshalb geht der Appell des Vereins an Mitglieder, aber selbstverständlich auch an interessierte Bewohner, sich an den Vorstand zu wenden und in diesem Sinne bei uns mitzuwirken.

Abschließend geht unser Dank an die Hundshäuser, die bei der Ausrichtung des Abends mitwirkten, und vor allem dafür, dass sie in gemütlich unterhaltender Runde bei interessanten Gesprächen am Abend noch lange aushielten. Feiern können wir, hörten wir wiederholt von den Hundshäusern.

Unter diesen aushaltenden Hundshäusern war auch ihr ORTVORSTEHER HEINZ STUMPF, dem vor wenigen Wochen das BUNDESVERDIENSTKREUZ durch den Herrn Bundespräsidenten verliehen worden ist. Zu dieser hohen Ehrung, die er wegen seiner äußerst vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten über Jahrzehnte hin wahrlich verdient hat, gratuliert ihm unser Verein auch auf diesem Wege herzlich.

 

Kurz noch zu unseren weiteren Veranstaltungen:

Eine Weihnachtsfeier soll dieses Jahr nicht stattfinden, weil die Teilnahme von Mitgliedern in den letzten Jahren sehr gering war, zumal wohl bei zu vielen Vereinen eine Feier veranstaltet wird.

Für Mitte Januar wird eine Veranstaltung geplant, in der die von Hermann Sauer angesprochene Thematik – Nazi-Zeit, Kriegsende, Neuanfang – vertieft werden soll durch überwiegende informative Teilnahme von Zeitzeugen.

Die Jahreshauptversammlung soll erst Mitte März stattfinden, um sie aus der kalten Jahreszeit heraus zu bekommen.

In heimatlicher Verbundenheit grüßt Sie im Namen des Vorstands herzlich

Ihr Friedhelm Damm (Vors.)

Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Bewohner der Großgemeinde Jesberg!

Hiermit möchten wir Sie auf unsere nächste Vereinsveranstaltung hinweisen und Sie dazu herzlich einladen.

Termin: DIENSTAG, 5. NOVEMBER 2013, 19 UHR
Ort: DORFGEMEINSCHAFTSHAUS HUNDSHAUSEN
Thema: DIE FAMILIEN-BÜCHER DES KIRCHSPIELS JESBERG –EIN HISTORISCHER SCHATZ
Referent: OLAF KIRSCHNER

Mit der Veranstaltung in Hundshausen – dem Heimatort unseres Referenten – möchten wir auch deutlich machen, dass unser Verein für die Großgemeinde insgesamt mit allen Ortsteilen da sein will.

Zu dem KIRCHSPIEL JESBERG gehörten über Jahrhunderte die Dörfer Jesberg, Hundshausen, Elnrode-Strang und Schlierbach, nicht Reptich und nicht Densberg, das erst vor wenigen Jahren dazu gekommen ist.
Über das Kirchspiel Jesberg wissen wir sehr viel, das ist bekanntlich PFARRER WILHELM BACH zu verdanken, den es nach einem Amerika-Aufenthalt als Jugendlicher, Studium und erster Pfarrstelle in Istha dann zu uns verschlug, wo er über Jahrzehnte bis zu seinem Tode blieb.
Die seelsorgerische Tätigkeit füllte ihn wohl nicht ganz aus, jedenfalls fand er die Zeit und die Kraft ortshistorisch – politisch und kirchlich – gründlich zu forschen. Ergebnis ist sein im Jahr 1828 verfasstes Werk: Geschichtliche Nachrichten von dem Gerichte und der Pfarrei Jesberg

Für sein wissenschaftliches Werk hat Pfarrer Bach alle verfügbaren Schriftstücke und Dokumente gesichtet und geordnet. Und diese Ordnung hat sich fortgesetzt, mit der für uns so sehr erfreulichen Folge, dass im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ortshistorische Dokumente nach einem wissenschaftlichen System für uns zur interessierten Einsichtnahme über ein umfangreiches Findbuch zur Verfügung stehen.

Zu den bekanntesten Kirchendokumenten zählen die KIRCHENBÜCHER, die in jedem Kirchspiel – so auch bei uns – geführt worden sind und die bei Familienforschungen hilfreich sind. Der ordnende Sinn und Fleiß von Pfarrer Bach ging aber weit darüber hinaus, indem er auf den gegebenen Grundlagen auch FAMILIENBÜCHER anlegte.

Darin sind die gesamten familiären Zusammenhänge über Jahrhunderte einschließlich der Häuser, die bewohnt wurden, festgehalten. Solche Familienbücher sind nur in Jesberg, soweit bekannt nicht in anderen Kirchspielen geführt, deshalb eine echte Rarität.

Unser REFERENT OLAF KIRSCHNER ist ein sehr kenntnis- und erfahrungsreicher Forscher der heimatlichen Kirchen- und Familienbücher. Alle verfügbaren Daten hat er in einem bestimmten System digital erfasst und verfügbar. Er will uns in seinem Vortrag zeigen, welche umfangreichen Erkenntnisse sich aus diesen Büchern ergeben, bei weiterer Erforschung noch ergeben können, besonders aus den einzigartigen Familienbüchern.
Dazu weist er darauf hin, dass dieser historische Schatz noch nicht gehoben ist, man sich mit den sich daraus ergebenden Erkenntnissen noch kaum befasst hat. So sind in den Familienbüchern über die Abstammungslinien hinaus festgehalten: Besonderheiten zu einzelnen Personen, jeweils genaue Bezeichnung der einzelnen nummerierten Häuser, in denen sie lebten, zu örtlichen Personen und ihrem Schicksal, die an historischen Ereignissen teilnehmen mussten (amerikanische Befreiungskrieg, Kriege gegen Napoleon, erzwungene Teilnahme am Russlandfeldzug Napoleons), Auswanderung von vielen Einwohnern und auch viele Abwanderungen ins deutsche Ausland aus Gründen der Arbeitssuche.
Kurz: Es lässt sich aus den Familienbüchern das Schicksal der einfachen Dorfbevölkerung gut ablesen, was ansonsten bisher noch nicht genügend thematisiert wurde.

Es erwartet uns sicher ein sehr interessanter Vortragsabend, der uns dazu verleiten soll und wird, die vorhandenen Unterlagen für unsere Ortsgeschichte noch gründlicher nutzbar zu machen.
Wir bitten Sie, die Bevölkerung, wieder um rege Beteiligung. Dies bedeutet eine Anerkennung für den Referenten und seine arbeitsreiche Vorbereitung. Starke Resonanz auf unsere Tätigkeit ist auch die beste Förderung unseres Vereins und damit der Großgemeinde. Denn unser Wirken soll, wie schon öfter hier betont, vor allem der Gemeinde und seiner Bevölkerung dienen.

Schließlich wollen wir noch daran erinnern, dass am Freitag, den 25.10.2013, 14 Uhr die Urnenbeisetzung von OTTO MEYER, Ehrenbürger der Gemeinde Jesberg, auf dem Friedhof in Hundshausen stattfindet. Zur Würdigung seiner außerordentlichen historischen Verdienste für Hundshausen, aber auch für die Großgemeinde wäre eine zahlreiche Teilnahme aus unserem Verein und aus der gesamten Bevölkerung wünschenswert.

In heimatlicher Verbundenheit grüßt Sie herzlich
Ihr Friedhelm Damm (Vors.)